In der ersten Faszination des Bloggens, es war im März, nahm ich vor allem
die Grenzenlosigkeit dieses Mediums wahr: Weltweit ist in Sekundenschnelle
sichtbar, was ich herzuzeigen und zu erzählen habe! Toll!
Lustvoll in die vielfältige Blogosphäre eintauchend und frei der Nase nach
herumschmökernd, wo immer mir etwas Interessantes begegnete, entdeckte ich nach
und nach erste ordnende Prinzipien.
Zum Beispiel, dass das Geschlechterverhältnis in den von mir zunächst bevorzugten
Kreativ-Blogs nicht annähernd ausgewogen ist: Ich war fast allein unter Frauen
- ein unerwarteter Umstand, den ich für mich
klarmachen musste!
Oder dass jede Bloggerin, jeder Blogger einen oder mehrere Themenschwerpunkte setzt. Zum
Beispiel Kochen, Wohndesign, Fotografie, Reisen, Nähen, pointiertes Erzählen, Cartoons
usw.
Oder dass es regelmäßige Gemeinschaftsaktionen gibt, die viele Dutzend
Teilnehmerinnen zusammenführen. Etwa indem immer donnerstags ein bestimmtes
Fotothema vorgegeben wird, indem hundert oder mehr Bloggerinnen ihre Fotos
online stellen und indem sie sich gegenseitig besuchen und mit freundlichen
Kommentaren grüßen.
Ich glaube, die Beteiligung an einer solchen Fotochallenge war es, die erste
Besucherinnen auf meinen Blog aufmerksam machte. Wie mich eines frühen Tages die
Elke im Kommentarfeld mit "Liebste Catfish ..." ansprach - an das
schöne Erschrecken dieses Tages werde ich mich stets gerne erinnern! (Denn wie
gesagt, das ungleiche Geschlechterverhältnis hatte ich zunächst missachtet und auch mich selber hatte ich nicht als Mann zu erkennen gegeben.)
Nun begann für mich eine Phase des Aufschwungs: eine wachsende Zahl von
Zugriffen auf meinen Blog, eine Flut von Ideen, regelmäßig Kommentierungen und Zurückgrüßen, das
Entdecken weiterer technischer Möglichkeiten, die meine Ausdruckmöglichkeiten
erweiterten.
Eine mehrwöchige Grippe nach Ostern, in der ich besonders viel Zeit
fürs neue Hobby hatte, beflügelte die Bloggerei. Ein Hobby, das sich bequem vom
Bett aus verwirklichen lässt, hurrissima! Erstmals stieß ich auf einen
Blog von männlicher Hand, in dem ich gerne schmökerte.
Dann Ernüchterung. Die prinzipiell grenzenlose Blogosphäre ist ja
kleinteilig parzelliert wie eine bunte Kolonie von Schrebergärten! Dieses
neue Gefühl setzte sich durch. Ich erlebte nicht mehr die Weite einer Blogosphäre, sondern die dörfliche Enge von Bloggerhausen
Außerdem stellte sich ein ganz banaler Kreativitätskiller ein: Müdigkeit
nach angestrengter Berufstätigkeit.
Etwas Zwanghaftes schlich sich ein...
(Wird wahrscheinlich fortgesetzt.)
willkommen im club! setze dich niemals, hörst du, niemals unter druck du musst noch unbedingt einen post schreiben, sonst.......!
AntwortenLöschennix passiert, schreibe auf was dich bewegt, ärgert, freut etc. bleibe authentisch und ehrlich und du wirst deine freude am bloggen behalten, auch wenn man mal eine zeitlang nichts erzählt, egal..es ist dein "tagebuch" und du entscheidest was und wann da was rein kommt....
seit ich mir das selber "gesagt" habe, blogge ich wieder gerne und auch ausserhalb bloggerhausen.... es gibt wunderbare blogs in anderen ländern, auch wenn man die sprache nicht versteht, kann man ja übersetzen lassen ;-))
so, ich wünsche dir ein wunderbares sonniges wochenende
auf bald
herzliche grüsse brigitte
Liebe Brigitte, heute erst mal nur Dank für Deine Worte - ein Kommentar ungewöhnlicher Länge und nicht alltäglichen Inhalts! Deine Gedanken werden mich beim Weiterspinnen meines gestern begonnenen Fadens beeinflussen. Catfish (heute Samstag und Sonne)
LöschenHallo Catfish,
AntwortenLöschenja, ja, die unendliche Weite des wewewe - und irgendwie ist die Welt doch ein Dorf :-)
Zu Beginn meines blog-schreibens bekam ich ungefragte Verbesserungsvorschläge, z.B. mach besser einen weißen Hintergrund, das wirkt freundlicher; schreib möglichst oft, am besten jeden Tag, auch wenns nur ein Satz ist...
Letztens hat mich jemand gelobt und ein gegenseitiges Folgen angeboten. Hä?! Also, ich freue mich, wenn jemand mein Geschreibsel gefällt, aber so`n Kuhhandel? Lieber habe ich wenige Leser, die gerne kommen, als welche für die Statistik. Das wichtigste ist aber, dass es Dir (mir) selber Spaß macht. Wenn ja, mach weiter! Sch... der Hund drauf, wie viele mitlesen. Aber Ausdauer und Geduld werden bestimmt belohnt.
Ich persönlich bin immer noch fassungslos, dass überhaupt jemand bei mir vorbeischaut. Gerade weil ich keinen Schwerpunkt habe (hmm, tja, also ESSEN hatte sich schon herauskristalisiert, hab dann mal eine Rezeptvorschlagpause gemacht), ich eher selten schreibe und dafür Romane (wie jetzt gerade *g*).
Aber wenn dann nette Kommentare kommen, Grüße an denen man erkennt, da hat jemand den post wirklich gelesen, das macht dann schon froh und motiviert.
Also hoffe ich, Dich hiermit ein bisschen motivieren zu können. Auch wenn nicht immer Kommentare hinterlassen werden. Manchmal fehlt einfach die Zeit, nicht persönlich nehmen.
So, genug blabla. Hab eine schöne Zeit, ob mit oder ohne blog - liebe Grüße, Petra
Hallo Petra, Du berührst etliche Punkte, die mich umtreiben. Zwar halte ich meine Nachdenkerei völlig ergebnisoffen, d.h. ich weiß nicht, zu welchem Entschluss ich am Ende komme. Aber Fakt ist, das ein Kommentar dieses Kalibers geeignet ist, mich zu ermutigen. Freilich liegt es in der Natur der Sache, dass aufwendige und nachdenkliche Kommentare nicht alltgäglich sind. Catfish
LöschenEhrlich verstehe in nicht so ganz das Problem.
AntwortenLöschenBloggen darf und soll Spaß machen, ich sehe mich nicht dem Druck ausgesetzt jeden Tag mindestens 2 Posts zu produzieren. Es ist mein Blog, also funktioniert es auch in meiner Geschwindigkeit. So sollte es auch bei dir sein. Selbiges gilt für den Inhalt. Der Blogger sollte den Inhalt bestimmen, nicht die Leser.
Wieso erlebst du zur Zeit eine dörfliche Enge von Bloggerhausen?
Du bist frei. Besuche die Dörfer die du magst und lasse die anderen auf deiner Reise durchs www einfach liegen.
Um bei deinem Vergleich der Schrebergärten zu bleiben. Ich mag die kleinen bunten Gärten (zu denen gehört auch dein Blog). Die, die alle die gleichen Pflänzchen im Garten haben langweilen mich. Da spaziere ich dran vorbei.
Und jetzt hoffe ich einfach mal auf eine Vorsetzung deiner Gedanken. Aber freiwillig bitte, nicht unter Zwang.
Ich werde die Gedanken sicher fortsetzen. Aber unter dem Eindruck der Kommentare hier sind es ganz andere als geplant. Wird ein bisschen dauern, ehe sie sich ausgeformt haben und hinschreiben lassen. Catfish
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